Geschichte

Das in Winterthur in der Schweiz beheimatete Sarastro Quartett existiert seit über 25 Jahren.

Die Gründungs-Formation des Sarastro Quartetts, 1997 fotografiert von Koichiro Hattori

Gegründet wurde es 1993 von Stefan Bracher, Severin Scheuerer, Roman Conrad und Ralph Orendain, Mitgliedern des damaligen Stadtorchesters (heute Musikkollegium Winterthur).

Eugene D Albert Op.7 III (Pan Classics, 1997)

In der Zusammenarbeit mit Radio SRF und mit dem Label PanClassics entstanden Portraits weniger gespielter Werke bzw. Komponisten (Eugène D’Albert, 1996 und Camille Saint-Saëns, 2000), die im Konzert ihre Bezüge zu den Hits des Genres offenbarten.

Camille Saint-Saens Op.112 II (Pan Classics, 2001)

2001 verliess der Bratschist Severin Scheuerer das Quartett, um sich verstärkt seiner Unterrichtstätigkeit widmen zu können.

Das Sarastro Quartett mit Hanna Werner-Helfenstein, 2005 fotografiert von Marina Lopardo

In Hanna Werner-Helfenstein wurde eine Musikerpersönlichkeit gefunden, welche in idealer Weise sowohl am Instrument wie an der Programmgestaltung mitwirkte.

Ersteinspielungen für das Label cpo (Felix Weingartner, 2006-2008), Tourneen und ein eigenes Festival mit Schweizer Kammermusik auf Schloss Lenzburg waren einige Erfolge dieser Zeit.

Das Sarastro Quartett führte die Werke des argentinischen Komponisten Constantino Gaito (nach einer Aufnahme für das argentinische Label Tradition) 2007 erstmals wieder in Argentinien auf.

Constantino Gaito Op.23 III (Tradition, 2006)

Ausserdem erteilte das Ensemble Kompositionsaufträge an Eric Gaudibert und Fabian Müller und arbeitete mit so unterschiedlichen Künstler-Persönlichkeiten wie Karl-Andreas Kolly, Fabio Di Càsola, Barbara Locher, Linard Bardill, Yusuf Yesilöz und Walter Grimmer zusammen.

Der unerwartete und tragische Tod des Cellisten Stefan Bracher im Jahr 2012 stellte die Frage nach der Existenz des Sarastro Quartetts erneut.

Die Entscheidung, weiter zusammen Musik zu machen, mag dazu beigetragen haben, Stefan Brachers Andenken zu bewahren und seine Leistungen im und für das Ensemble zu ehren.

Franz Schubert D810 II (VDE Gallo, 2011)

Lehel Donáth wurde 2013 Cellist des Ensembles und prägt es seitdem mit – durch sein klares Spiel und durch seine musikhistorische Neugier und Aufgeschlossenheit.

Das Sarastro Quartett mit Lehel Donáth, 2013 fotografiert von Franca Scrivano

Es entstanden zwei weitere Aufnahmen für das Label cpo: Die Streichquartette des Russland-Schweizers Paul Juon (2014) und Kammermusik von Adolf Busch (2019).

Paul Juon Op.29 II (cpo, 2016)

Die in Zusammenarbeit mit der Kirchgemeinde und dem Schloss von Kyburg 2011 initiierte Reihe der Jahreszeiten-Konzerte wurde fortgeführt und entwickelte sich zu einem festen Bestandteil des Konzertkalenders.

Sommer-Gastspiele in Frankreich bei Arteméum und die Zusammenarbeit mit dem argentinisch-niederländischen Komponisten Carlos Micháns bildeten einen weiteren Schwerpunkt, ausserdem ein literarisch-musikalisches Programm mit Daniel Fueter über Schumann.

Hanna Werner-Helfenstein beendete ihre Mitwirkung im Sarastro-Quartett im Jahr 2019, zugunsten ihres anderen beruflichen Hauptanliegens, der Mediation.

Sie gestaltete ihren Abschied aus der Formation in der gleichen einfühlsamen und verantwortungsvollen Art, wie sie stets in ihr gewirkt hatte.

Das Sarastro Quartett mit Marie-Luise Hermann, Neugründungs-Selfie von 2020

Seit 2020 wird der Viola-Part von Marie-Luise Hermann gespielt, die sich von Beginn an optimal in das Ensemble eingefügt hat.

Probenausschnitt von 2020, Smetana «Aus meinem Leben»